KASHI KE KANKAR SAB SHIVA SHANKAR

JEDER KIESELSTEIN VON KASHI IST WIE GOTT SHIVA SELBST

                                                 "a common saying in Varanasi" / Hindi

 


Ausstellungsansicht:  Ram Chhatpar Shilp Nyas Museum of Contemporary Art,  Varanasi / Indien

 

 

 

SCULPTURE AND POETRY SYMPOSION

21. Februar - 4. März 2005

 

 

Eine Arbeit mit einem Text, welcher  nur  in Varanasi, in einem ganz speziellen Sinn seine einzigartige Gültigkeit hat. In keiner anderen Stadt der Erde ist die ortsbezogene "Allgegenwart des Göttlichen" auf diese besondere Weise gegeben. Das hier entstandene Projekt hat ein Konzept, das nirgendwo sonst in dieser Form funktioniert. 

 

 

Die Stadt Varanasi ist eine der ältesten, noch bewohnten Städte der Welt. Sie ist die Stadt Shivas und liegt am Ufer des Ganges, dem heiligsten Fluss Indiens, der von den Hindus als Göttin begriffen wird. Hier zu sterben und eingeäschert zu werden bedeutet, den Kreislauf der Wiedergeburten unmittelbar zu durchbrechen und Erlösung zu erlangen. 

In Varanasi, auch bekannt als Benares oder Kashi, begegnet man den Wurzeln indischer Spiritualität. 

Bereits tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung galt dieser Ort als besonders heilig. 

 

Für gläubige Hindus wohnt Shiva nicht nur in den unzähligen, ihm geweihten Tempeln und Schreinen der Stadt, sondern in jedem einzelnen Kieselstein (Kankar) von Varanasi.

 

 


 

 

"Manfred Schöller präsentiert sich als Medienkünstler mit philosophischem Ansatz. 

Idee und Ausführung, Kommunikationsprozess, Einhaltung eines strengen Konzeptes und fotografische Dokumentation scheinen bei seiner Arbeit in Indien gleichermaßen bedeutsam gewesen zu sein. 

 

Zunächst baut er meterhohe Buchstaben aus Bambus, Leinen, Papier, ordnet sie Menschen zu, fotografiert sie – Mensch und Buchstabe – an unterschiedlichen Örtlichkeiten und in scheinbar beliebigen bzw. alltäglichen Situationen.  Die Buchstaben ergeben zusammengefügt einen für Hindus bedeutsamen Satz: „Jeder Kieselstein ist wie Gott Shiva selbst.“  Die Menschen werden zu Trägern religiöser / göttlicher Gesetzmäßigkeit.  In ihnen möge sich jeder Buchstabe des Textes erfüllen. 

 

Eine lyrische Arbeit, ein ethnologisch anmutendes Tagebuch, das um die Distanz zur faszinierenden Kultur weiß und in eindrucksvoller Qualität und fernab jeglicher fotografischer Anbiederung, die ernsthaften Intentionen des Künstlers belegt". 

 

 © Wolfgang M. Reiter, 2005 

 

 

 

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